Der Asylkreis Oftersheim sucht Patinnen und Paten für geflüchtete Familien und Einzelpersonen.

In den letzten Wochen kamen im ehemaligen Gasthaus „Goldener Hirsch“ in Oftersheim weitere geflüchtete junge Männer aus unterschiedlichen Ländern an. Diese befinden sich noch im Asylverfahren und kennen sich noch nicht in Oftersheim und der Umgebung aus. Die jungen Männer freuen sich über Patinnen und Paten, die sie bei Behördengängen, beim Deutschlernen und bei der Freizeitgestaltung unterstützen.

Außerdem ziehen aktuell im Zuge der Anschlussunterbringung neue geflüchtete Familien und Einzelpersonen in Wohnungen nach Oftersheim. Diese Personen besitzen bereits einen Aufenthaltstitel und werden dementsprechend voraussichtlich für längere Zeit Teil unserer Gemeinde sein. Sie freuen sich ebenfalls über Patinnen und Paten, die sie beim Ankommen unterstützen.

Wenn Sie den Asylkreis Oftersheim unterstützen und eine Patenschaft übernehmen möchten, wenden Sie sich bitte an Frau Heidi Joos (heidi.joos@asylkreis-oftersheim.de) vom Asylkreis oder an die Flüchtlings- und Integrationsbeauftragte der Gemeinde Oftersheim, Frau Maria Theresia Tzschoppe (fluechtlinge@oftersheim.de).

Mehr Infos zum Thema Pate/Patin findet man u.a. hier: http://asylkreis-oftersheim.de/?p=316

 

Was machst du als Pate einer Flüchtlingsfamilie?

Bernd: Was machst du denn so als Pate?

Ralf: Du denkst wohl an Taufpate oder so. Aber mit Religion hat das jetzt gar nichts zu tun. Vielleicht wäre auch Betreuer oder Ansprechpartner besser.

Bernd: Betreuer klingt so zeitaufwändig. Fast wie… rund um die Uhr.

Ralf: Nein, so ist das nicht. Wenn ein Problem auftaucht, dann kann man mich fragen und dann gehe ich mit auf die Behörde  oder so.

Bernd: Mach mal ein anderes Beispiel.

Ralf: Also die Flüchtlinge brauchen ja ein Bankkonto. Dann gehe ich eben mit auf die Bank und erkläre, warum es ohne Bankkonto nicht geht und übersetze.

Bernd: Aber du kannst doch keine anderen Sprachen als dein bisschen Englisch.

Ralf: Das reicht aber. Ohne Hilfe sind die ja völlig aufgeschmissen bei den Anträgen beim Arzt, bei der Stadt, beim Ausländeramt und so fort. Und die sind alle auf Deutsch.

Bernd: Und dann füllst du also mit ihnen die Anträge aus und sagst ihnen wo sie unterschreiben sollen.

Ralf: Ja, und was sie machen müssen, welche Belege sie noch brauchen, wo sie die kriegen und wo sie die dann hinbringen.

Bernd: Das heißt aber auch, du bist auch mal vormittags unterwegs?

Ralf: Stimmt. Aber die meisten Stellen sind auch nachmittags auf.

Bernd: Und wenn du mal selber nicht weiter weißt.

Ralf: Dann rufe ich jemanden vom Asylkreis an. Es gibt immer einen Weg. Und je schneller man den findet, desto eher stehen diese Familien dann auf eigenen Beinen.

Bernd: Du sprichst von Familien.

Ralf: Ja die, die im Goldenen Hirsch untergebracht sind, mit Kindern. Wir brauchen übrigens noch dringend ein paar Helfer, weil einige Familien noch niemanden haben, der sie begleitet oder berät. Übrigens,  wie steht´s denn mit dir? Du könntest doch auch mitmachen.

Bernd: Ich kann kein Arabisch und die Flüchtlinge nur wenig Englisch. Kommt man an die überhaupt ran?

Ralf: Das ist übrigens eine ganz tolle Erfahrung für mich. Den emotionalen Kontakt spüre ich sofort. Die wissen ja, dass du ihnen helfen willst und sind so dankbar. Sprachlich hapert´s zwar, aber mit meinem bisschen Englisch und mit Händ und Füß, wie man so sagt, kommt man durch.

Bernd: Du meinst, das wär auch was für mich?

Ralf: Absolut. Auch für deine Frau. Komm macht doch mit. Ich zähl auf euch.

E.G. – Pate im Asylkreis Oftersheim