„Für das Lernen braucht man die richtige Einstellung“

Majd Altawil erzählt, wie er nach kurzer Zeit Deutsch sprechen konnte

In Oftersheim lebt Majd Aldin Altawil seit Januar 2016. Er möchte dem Asylkreis erzählen, wie er hier Deutsch gelernt hat. „Das war am Anfang sehr schwer,“ sagt er. „Deutsch ist schwieriger zu lernen als Englisch. Ich kann zwar Englisch sprechen, aber die deutsche Sprache ist ganz anders.“ Angefangen hat er mit einem Deutschkurs in der Volkshochschule. Im VHS-Kurs bei Brigitte Frei hat Majd Altawil bis zum Niveau A2 gelernt. VHS ist die Abkürzung für Volkshochschule. Das Niveau gibt an, wieviel von einer Sprache gelernt wurde. A2 steht noch am Anfang.

„Am Anfang habe ich jeden Tag 3 Stunden gelernt.“ Der Sprachkurs und das Lernen alleine haben ihm nicht ausgereicht: „Es hilft, oft mit Deutschen zu sprechen,“ empfiehlt er. In der Asylunterkunft Oftersheim hat Majd Altawil schon mit Ehrenamtlichen aus dem Asylkreis Deutsch geübt. Am Montagabend geht er jetzt zum Sport im Verein, dem TSV Oftersheim. Dort und während der Arbeit hat er Kontakt zu Deutschen. „Seit einem halben Jahr arbeite ich in einem Imbiss in Schwetzingen und muss dort Deutsch sprechen.“ Die Arbeitszeiten passen gut, weil Majd Altawil immer noch vormittags zur VHS nach Heidelberg fährt.

Mit seinem Vermieter in Oftersheim versteht sich Majd Altawil gut, erzählt er. „Manchmal schaut er bei mir vorbei, und wir reden ein wenig miteinander.“ Auch zu Brigitte Frei hat er noch Kontakt. Er hat inzwischen das Niveau B2 erreicht und beschreibt seinen Fortschritt so: „Von Niveau A1 bis B2 habe ich im Intensivkurs nur 6 Monate gebraucht. Ich habe dafür an jedem Tag 4 Stunden gelernt. Das ist manchmal ein bisschen viel. Meine Muttersprache ist Arabisch. Die ist auch sehr schwierig. Aber ich lerne jetzt nach 40 Jahren mit Deutsch eine neue Sprache. Dazu braucht man die richtige Mentalität, die richtige Einstellung.“

Was ist für ihn besonders schwer?
„Mit den Artikeln habe ich ein großes Problem. Dazu brauche ich eine Liste. Für die Regeln brauche ich auch eine Liste.“

Was ist gut für das Lernen?
„Es hilft, abends eine halbe Stunde im Fernsehen die deutschen Nachrichten zu sehen.“

Majd Altawil wartet auf die Zusammenführung seiner Familie. „Meine Kinder sind noch in der Türkei. Sie gehen dort zur Schule und sprechen schon perfekt Türkisch.“ Er ist älter und weiß, dass er eine neue Sprache nicht mehr so schnell lernt: „Wenn man das dann will, muss man viel lernen.“

Was ist ein besonders schöner Erfolg?
„Ich lerne hier in Oftersheim zwei Sprachen: Deutsch als Hochsprache und den Dialekt von hier.“

Wie geht es weiter?
„Nach einer Pause will ich die Prüfung für das Niveau C1 machen.“

Majd Altawil ist Agraringenieur. Das erklärt er, bevor er sein eigentliches Ziel nennt: „C1 ist aber im Moment nicht so wichtig. Ich will jetzt lieber die Fachsprache für meinen Beruf lernen.“

Majd Aldin Altawil berichtet gerne, wie er Deutsch gelernt hat. Er sagt aber auch, dass er die Sprache immer noch lernt und sie weiter lernen will.

 

Andreas Heisel

Sommerferienprogramm: Ausflug in den Luisenpark mit dem Asylkreis Oftersheim

„Alle Jahre wieder….“. Unter diesem Motto trafen sich zu Beginn der Sommerferien 37 Kinder und Begleitpersonen, um am Ausflug des Asylkreis Oftersheim teilzunehmen. Ziel war dieses Jahr der Luisenpark in Mannheim.

Nach kurzer Bahnfahrt am Park angekommen, war schnell klar, wohin es alle bei der derzeit herrschenden Hitze hinzog. Der Wasserspielplatz mit seinen Schattenplätzen war das begehrte Ziel.
Dort angekommen, ging es für die Kinder erstmal ins Wasser. Angenehm erfrischt, erkundeten sie den großen Spielplatz. Auch wurden Hunger und Durst gestillt. Einige Kinder wollten trotz der Hitze ins Schmetterlingshaus und auf die Trampolinanlage. Diese Wünsche gingen auch noch in Erfüllung, bevor die Heimfahrt angetreten wurde.
Gefreut haben sich alle noch über das vom Asylkreis spendierte Eis.

Trotz der großen Hitze hatten alle viel Spaß. Zufrieden, wenn auch erschöpft, wurden die Kinder zum Abschluss am Oftersheimer Bahnhof ihren Eltern wieder übergeben.

Der Asylkreis dankt allen Begleitern für ihre Mithilfe.

Gertrud Demel

Geschichtenzelt beim Kinder- und Jugendtag

Beim Kinder- und Jugendtag im Rahmen des Ortsmittefestes am 21. Juli war der Asylkreis mit einem Geschichtenzelt vertreten. Alteingesessene und neuzugezogene Ehrenamtliche des Asylkreises entführten die zuhörenden Kinder in die verschiedensten Regionen der Welt. So wurden beispielsweise Märchen aus Syrien, Deutschland, Iran und Afghanistan zum Besten gegeben.

Der Asylkreis dankt allen, die sich bei der Gestaltung des Geschichtenzeltes beteiligt haben und besonders den Märchenerzählerinnen und Märchenerzählern Majd Altawil, Heidrun Reutner-Weber, Asghar Farzin, Wolfgang Prox, Sandra Al-Atia und Ali Bahmani.