„Nie wieder ist jetzt“ – unter diesem Motto trafen sich am vergangenen Samstag ca. 800 Personen zu einer Kundgebung auf den Kleinen Planken in Schwetzingen. Eingeladen hatte dazu das „Bündnis für Demokratie und Vielfalt Kurpfalz“. Oftersheimer*innen, auch aus dem Asylkreis, waren vor Ort, um Flagge zu zeigen für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte und gegen Extremismus in unserem Land. Neben Florian Reck und Patrick Alberti, den Initiatoren des Bündnisses, gab es Stellungsnahmen von Bürgermeister Steffan von Schwetzingen, den Landes- und Bundestagsabgeordneten der CDU, SPD, FDP und den Grünen, einer Vertreterin von Fridays for Future und Pfarrerin Beetschen aus Schwetzingen, stellvertretend für ihre Kolleginnen und Kollegen in Schwetzingen und Umgebung. Sie setzten sich in ihren Reden ein für eine offene und demokratische Vielfaltsgesellschaft.
Vom Asylkreis Oftersheim sprach Nurcan Karakas. Sie floh vor 7 Jahren zusammen mit ihrer Familie aus der Türkei nach Deutschland. In ihrem Wortbeitrag sagte sie: „Wir sind nach wie vor dankbar, dass wir hier in einem demokratischen Land eine neue Heimat gefunden haben. Umso mehr mache ich mir Sorgen, dass Menschen mit Migrationshintergrund sich nicht mehr angstfrei und sicher bewegen können. Um so glücklicher bin ich, dass Sie alle hier sich einsetzen für den Erhalt der Demokratie und den Schutz aller Menschen hier in Deutschland.“
Das Bündnis für Demokratie und Vielfalt Kurpfalz ruft alle demokratisch gesinnten Menschen in und um Schwetzingen auf, an der Demonstration für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte teilzunehmen. Die Demonstration findet am Samstag, den 17. Februar 2024, ab 14 Uhr (Kleine Planken, Schwetzingen) statt.
Der Asylkreis Oftersheim beteiligt sich an der Demonstration und setzt sich gemeinsam mit den Veranstaltern ein für eine offene und demokratische Vielfaltsgesellschaft.
Viele Gäste kamen am Freitagabend, 26.01.2024, in den großen Saal des Rettungszentrums. Gemeinsam blickten zahlreiche Asylkreismitglieder, Geflüchtete, Gemeinderät*innen und Freunde des Asylkreises mit Bürgermeister Pascal Seidel, dem Schirmherrn der Veranstaltung, zurück auf 35 Jahre ehrenamtliche Flüchtlingshilfe in Oftersheim. Auch Regine Gnegel, Referentin für Flucht und Interkulturelle Kompetenz vom Evangelischen Oberkirchenrat, nahm an der Veranstaltung teil.
Der Abend unter dem Motto „Kommen, Ankommen, willkommen in Oftersheim“ wurde durch musikalische Beiträge des Flötenkreises Oftersheim eröffnet und von der kommunalen Integrationsbeauftragten Britta Josupeit moderiert. Nachdem Heidi Joos, die Sprecherin des Asylkreises Oftersheim, alle Anwesenden begrüßt hatte, stellten die Asylkreismitglieder Alexandra Frerks und Katharina Schindelmeier den ersten Präsentationsteil vor. In diesem wurden zunächst Geschichten von Flucht und Migration erzählt: Ehrenbürger Roland Seidel schilderte in einem Videobeitrag seine persönlichen Erfahrungen im Zuge der Vertreibungen nach 1945. Ein weiteres Thema war die Ankunft der Gastarbeiter in Deutschland. In anderen Videobeiträgen kamen zum Beispiel Fraueini Berhe (eine der ersten geflüchteten Frauen in Oftersheim) und dem ehemaligen Bürgermeister und Ehrenbürger Siegwald Kehder zu Wort. Sie erzählten über die Zeit nach 1980. Danach gründete sich der Asylkreis Oftersheim und die ersten Unterstützungsangebote für Geflüchtete wurden ins Leben gerufen.
Nach einer kurzen Pause präsentierten Gertrud Demel und Peter Rösch den zweiten Teil, unterstützt von Brigitte Frei und Heidi Joos. Hier wurden die Entwicklungen seit 2014 erläutert: Wie zum Beispiel Geflüchtete in der Hallenunterbringung im Gewerbepark Hardtwald und im ehemaligen „Gasthaus zum Goldenen Hirsch“ betreut wurden. Ebenso wurden die zahlreichen Unterstützungs- und Freizeitangebote, die es teilweise auch heute noch gibt, vorgestellt. Die Präsentation endete mit der Gruppenehrung des Asylkreises und der Auszeichnung von Heidi Joos mit der Bürgerplakette in Gold im Sommer 2023.
Für emotionale Momente sorgten die abschließenden Wortbeiträge: Frau Dalaty-Rahema floh aus ihrem Heimatland Syrien und kam 2016 nach Oftersheim. In ihrer „Stimme zum Asylkreis“, die in Abwesenheit der Autorin stellvertretend von Britta Josupeit vorgelesen wurde, schilderte sie ihr Ankommen in Deutschland und richtete „von ganzem Herzen vielen Dank“ an den Asylkreis für die umfassende Unterstützung. Gertrud Demel trug im Namen der gesamten Asylkreismitglieder einige Gedanken zum Ehrenamt vor und richtete abschließend einen deutlichen Appell an die Anwesenden: „Wir brauchen auch in Zukunft engagierte Menschen. Menschen, die bereit sind, sich auf Neues einzulassen, die gerne Menschen aus anderen Kulturen kennenlernen und sie hier wohlwollend begleiten.“